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07/2023

Zentrasport: Mit Sanierungsverfahren aus Liquiditätskrise

Volle Lager sowie der Zahlungsausfall eines großen Händlers strapazierten die Liquidität der Genossenschaft der Sportfachhändlergemeinschaft. Betroffen vom Sanierungsverfahren ist der Verband der österreichischen Sportfachhändlergemeinschaft, die Zentrasport Österreich e.Gen. Die 229 SPORT 2000 Händler:innen mit 367 Geschäften in ganz Österreich sind selbstständige Unternehmer:innen und von der Sanierung nicht betroffen und betreiben ihre Geschäfte für die Konsument:innen vollumfänglich weiter.

Mit Fokus auf einer konsequenten Qualitäts- und Spezialisierungsstrategie wuchs die Fachhändlergemeinschaft von SPORT 2000 in den letzten 12 Jahren beständig. Trotz eines soliden Umsatzwachstums von rund 10 Prozent im ersten Halbjahr 2023 (im Vergleich zum Vorjahr) sieht sich der Verband der Sportfachhändlergemeinschaft, die Zentrasport, aktuell mit der Situation konfrontiert, ein Sanierungsverfahren anmelden zu müssen. Lieferkettenengpässe und verändertes Kaufverhalten führten zu übervollen Lagern sowie Zahlungsverschiebungen bei einigen Händler:innen. Diese Entwicklungen strapazierten die Liquidität der Genossenschaft zunehmend im Laufe des Jahres. Der Zahlungsausfall eines großen Händlers überforderte die Kapazitäten schlussendlich. Sicherheiten wie Eigentumsvorbehalte, Bankgarantien und Pfandrechte zur Absicherung der offenen Forderungen konnten nicht schnell genug realisiert werden. Die Banken reagieren im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld vorsichtig.

Die derzeitige Situation fordert uns als Verband sehr. Wir haben gemeinsam mit Vorstand und Aufsichtsrat sowie Banken in den vergangenen Wochen intensiv nach Finanzierungslösungen gesucht, um den Liquiditätsengpass zu bewältigen. Das ist uns aus eigener Kraft leider nicht gelungen. Nun sind wir an einen Punkt gelangt, an dem wir in unserer Verantwortung als Vorstand ein gerichtliches Sanierungsverfahren für die Zentrasport Österreich e.Gen. beantragen müssen. Die Beantragung des Sanierungsverfahrens ist für die nächsten Tage geplant. Ich bedauere diesen Schritt zutiefst, vor allem in Anbetracht der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung der Zentrasport in den letzten Jahren. Er ist jedoch rechtlich notwendig, um unsere Gemeinschaft für die Zukunft zu sichern und die Liquidität wiederherzustellen,“ so Dr. Holger Schwarting, Vorstand SPORT 2000 Österreich.

Nicht betroffen von der Sanierung der Zentrasport sind die selbstständigen SPORT 2000 Händler:innen. „Im Zentrum unseres Handelns steht, unsere selbstständigen SPORT 2000 Händler:innen auch in dieser besonderen Situation verlässlich mit Ware zu versorgen und den Zugang zu Marken sicherzustellen. Wir freuen uns sehr, wenn die Kundinnen und Kunden weiterhin die SPORT 2000 Fachgeschäfte besuchen, wo sie in gewohnter Qualität beraten werden.“

Derzeit laufen Gespräche mit den Mitarbeiter:innen, dem Betriebsrat, Banken, Lieferant:innen und Partner:innen. „Wir werden alles uns mögliche unternehmen, um die Zentrasport zu sanieren und bestmöglich und nachhaltig für eine erfolgreiche Zukunft im österreichischen Sportfachhandel wieder aufzustellen. Wie diese Veränderungen für unser Team in Ohlsdorf, unser Lager in Regau und für unsere Händler:innen konkret aussehen werden, können wir im Moment noch nicht sagen. Was wir sagen können: Aktuell gibt es gute Gespräche bezüglich einer Zusammenarbeit mit der ANWR Group. Diese Option wird intensiv geprüft“, so Schwarting zur Zukunft.

Fortführung – erste Schritte
Die ANWR GROUP eG mit ihrer Zentrale im hessischen Mainhausen gehört zu den erfolgreichsten und umsatzstärksten Handelskooperationen in Europa. Sie bedauern die Entwicklung der wirtschaftlichen Lage der Zentrasport, betonen jedoch, dass sie von der Leistungsstärke des Teams um Holger Schwarting und der Relevanz der SPORT 2000 für den österreichischen Markt absolut überzeugt sind. Sie haben sehr großes Interesse an einer Fortführung des Geschäfts und der erfolgreichen Weiterentwicklung der österreichischen SPORT 2000-Händler:innen. Aus diesem Grund werden derzeit die Möglichkeiten geprüft, die Zukunft gemeinsam zu gestalten und langfristig auf ein stabiles wirtschaftliches Fundament zu stellen.

Ein erster Schritt wird mit der Übernahme des Zentralregulierungsgeschäfts für die angeschlossenen Händler:innen durch die DZB BANK GmbH der ANWR Gruppe zum 01.08.2023 gesetzt. Diese Option wird bereits von den meisten Industriepartner:innen in der Zusammenarbeit mit anderen Verbänden genutzt. Mit einem gesamten Zentralregulierungsvolumen von über 21 Milliarden Euro arbeitet die DZB BANK mit über 80 Verbänden im In- und Ausland zusammen und gehört zu den größten Finanzdienstleistern im Handel in Europa. Damit ermöglicht sie einen pünktlichen und zuverlässigen Zahlungsablauf und schließt das Risiko eines Zahlungsausfalls sowohl für den Handel als auch für die Industrie aus.

Von der Sanierung unverändert bleibt die langfristige Strategie mit klarem Fokus auf Marke, Qualität, Beratung und Spezialisierung.

Am Ende des Tages ist auch eine erfolgreiche Sanierung wie so vieles im Business eine Teamleistung. Es zählt daher jetzt jede Unterstützung aus unserer Gemeinschaft aus Händler:innen, Mitarbeiter:innen, Lieferant:innen und Partner:innen“, setzt Schwarting auf die Solidarität und das Miteinander in der Sportfachhändlergemeinschaft zur Bewältigung der aktuellen Situation und eine erfolgreiche Fortführung der Genossenschaft.

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