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Podcasts, Business

impuls Impuls-Talk mit Eva Langmayr: Podcasts als Business

30.05.2023, Madeleine Brosch & Eva Langmayr

Wir freuen uns, dass du uns deine Meinung zum Blogbeitrag schreibst. Gerne lesen wir den Kommentar als Erster, dann wird er für alle LeserInnen freigeschaltet.

Liebe Eva, du bist erfolgreiche Geschäftsführerin und Co-Founderin der Full-Service-Pod­cast-Agentur wepodit in Linz. Vor Kurzem habt ihr euer zweijähriges Jubiläum gefeiert. Wie hast du das Thema Podcast entdeckt?

Vor rund zehn Jahren bin ich durch amerikanische Blogger:innen auf Podcasts gestoßen und war sofort fasziniert. In Österreich war das Medium damals noch relativ unbekannt. Zu dieser Zeit hörte ich Podcasts rein zur Unterhaltung, nicht beruflich. Durch eine glückliche Fügung bin ich Ende 2020 mit Freunden – einigen kreativen Köpfen – zusammengesessen, und die Idee einer Podcast-Agentur entstand. Anfang 2021 waren wir uns sicher: Wenn wir starten wollen, dann jetzt und mit vollem Einsatz. Im April 2021 gründeten wir wepodit. Obwohl ich meinen Job im Influencer- und Social-Media-Marketing liebe, hat es mich nicht mehr zu 100 Prozent erfüllt. Mit wepodit kann ich endlich meine ganze Kreativität ausleben.

Was machen Podcasts für dich so reizvoll?

Ich bin ein totaler Fan vom Medium Podcast, weil es mir das Gefühl gibt, dass jemand direkt mit mir spricht. Ich liebe es, die Stimme der Sprecherin oder des Sprechers im Ohr zu haben. Mir gefällt vor allem der On-demand-Faktor. Egal wann und wo, Podcasts kann ich (fast) immer hören. Da man keinen Bildschirm benötigt, bleiben Hände und Augen frei. Das macht einen Podcast perfekt für sportliche Aktivitäten, beim Aufräumen und Putzen, beim Autofahren oder auch neben dem Kochen. In einer Welt, in der viele Menschen viel Zeit vor Bildschirmen verbringen, ermöglichen Podcasts eine Auszeit vom Visuellen. Für mich gibt es nichts Besseres, als morgens bei einer Tasse Kaffee eine neue Podcast-Episode zu genießen.

Welche Podcasts hörst du persönlich gerne?

Mein absoluter Lieblingspodcast ist Mordlust – den höre ich, seit es ihn gibt. Aktuell finde ich Fast & Curious, einen Business-Podcast, sehr spannend. Ansonsten wechseln die Themen bei mir. Bei den personalisierten Empfehlungsseiten finde ich immer passende neue Podcasts für mich.

Was machen diese Podcasts richtig?

Das Entscheidende bei Podcasts ist, die Hörer:innen von Beginn an abzuholen. Wenn die Episode nicht in den ersten zwei Minuten relevant ist und Spannung erzeugt, verliert man die Hörer:innen. Außerdem muss die Qualität des Podcasts konstant hoch gehalten werden.

Wie schaut der österreichische Markt für Podcasts aktuell aus?

Wir befinden uns gerade in einer sehr interessanten, fluiden Phase des Marktes, in der sich die Spreu vom Weizen trennt. Es zählt die Professionalisierung. Was beispielsweise gar nicht mehr geht, sind Aufnahmen mit dem Handy. Das technische Set-up ist keine Rocket Science, wenn man sich etwas damit befasst und sich eventuell Beratung oder Unterstützung holt. Die eigentlichen Herausforderungen liegen in der journalistischen Arbeit, im Interviewleitfaden und der Gesprächsführung.

Bei wepodit führt ihr eigene Podcasts und Corporate Podcasts. Was ist der Unterschied?

Corporate Podcasts sind ganz klar Projektgeschäfte. Kund:in bestellt und wir liefern. Wir verstehen uns als Full-Service-Podcast-Agentur und Partnerin unserer Kund:innen. Da, wo sie uns brauchen, unterstützen wir. Von der Konzeption bis zur Produktion bieten wir umfassende Dienstleistungen an. Wir machen alles rund um Podcasts und liefern die beste Qualität. Wir sind aber keine Social-Media- oder Kommunikationsagentur. Da gibt es klare Grenzen.

Eigene Shows führen wir in Zusammenarbeit mit Influencer:innen oder Content Creators. Diese vermarkten wir, übernehmen die gesamte Mediabuchung und bieten unseren Hosts auch Beratungsgespräche an. Manche Hosts nehmen bei uns im Studio auf, andere leihen sich Equipment von uns. Bei den eigenen Shows konzentrieren wir uns vor allem auf die Buchung und Vermarktung von Werbeanzeigen. Das ist ein ganz anderes Business Concept als Corporate Podcasts.

Du hast wepodit mit 25 Jahren gegründet. Was hat dich dazu bewegt, jung zu gründen?

Ich habe mich bereits vor acht Jahren, mit 19, selbstständig gemacht. Dieses Einzelunternehmen führe ich bis heute. Daher hatte ich auch keinerlei Bedenken, mit 25 Jahren we­­­pod­it zu gründen. Durch die Sicherheit meines ersten Standbeins war ich nicht darauf angewiesen, dass wepodit von Anfang an reibungslos funktioniert. Dieses „Sicherheitsnetz“ hat mir den Druck genommen und es erleichtert, zu sagen: „Ich springe jetzt“.
Mir taugt das Konzept der Selbstständigkeit. Ich habe einen sehr kreativen, aber auch eigenen Kopf. Durch verschiedene Praktika und Ferialjobs während meiner Schul- und Studienzeit bekam ich einen ersten Einblick in die Arbeitswelt. Vieles, was mir damals gefallen, aber auch gefehlt hat, versuche ich jetzt meinem Team zu ermöglichen. Zum Beispiel die kreative Freiheit oder die freie Einteilung der Arbeitszeit.

Zwei Unternehmen zu managen hört sich nach langen Arbeitstagen an. Wie handelst du Work-Life-Balance?

Meine Arbeit ist mein Leben (lacht). Für viele klingt es unvorstellbar, aber mit meiner Arbeit im Influencer:innen-Bereich gibt es keine Grenzen – wenigstens was die Arbeitszeiten betrifft. Mein Fokus liegt entweder bei wepodit oder bei meinem Einzelunternehmen. Da rutschen Arbeitszeiten von meinem Einzelunternehmen oft in den Abend oder ins Wochenende. Durch meine langjährige Arbeit im Social-Media-Bereich habe ich mir aber auch ein Netzwerk aufgebaut, das nun Benefits für wepodit bringt. Persönliche Empfehlungen haben wepodit anfänglich sicher einen Schub gebracht.

Worauf bist du am meisten stolz?

Dass ich mit 27 Jahren überwiegend Dinge tun darf, die ich richtig gerne tue. Fast täglich denke ich mir: „Wow, das ist mein Leben“. Dafür bin ich sehr dankbar.

Gibt es etwas, das du Unternehmen in Bezug auf Podcasts mitgeben möchtest?

Just try it! Lasst euch nicht von der zusätzlichen Arbeit abschrecken, die mit der Etablierung eines neuen Kanals einhergehen könnte. Wir konnten schon so einigen Unternehmer:innen die Augen öffnen und die Potenziale von Podcasts aufzeigen. Außerdem: Ein Erstgespräch kostet nichts und bringt auf jeden Fall neue Erkenntnisse.

 

Impuls-Wordrap

Ich bin … ein Mensch mit vielen Hüten.
Mein liebstes Kommunikationsmittel ist ... das gesprochene Wort im direkten Gespräch.
Das würde ich gerne erfinden: einen Pausenknopf, wenn alles wieder mal zu viel und zu schnell wird.
Ein guter Arbeitstag beginnt … mit einem Hafer-Cappuccino.
Mein Motto: Do more of what you love.

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